Kurt & Traute Clausen

Mit Milchrindern (Angler Rotvieh) und Rinderzucht sind wir beide groß geworden.

Die Symbiose Mensch-Tier war uns schon immer ein vertrautes Lebensmotto: „Ich gebe der Kuh alles was sie braucht und sie gibt mir ihre Milch, mein Lebensunterhalt“.

Schon damals haben wir sehr viel Wert auf ruhigen, stressfreien Umgang mit den Tieren gelegt und auch die wichtigsten Zuchtmerkmale festgelegt. Eine Kuh muss gute Füße haben, leichtfüttrig mittelrahmig, langlebig, ruhig und gutmütig sein. Diese Eigenschaften und die genetische Hornlosigkeit fanden wir in den Angus.

Eigentlich hat sich nicht viel verändert. Unsere Kühe sind rot geblieben, etwas fleischiger natürlich, mit sehr guter Milchmenge und viel ruhiger und umgänglicher als Milchkühe. Außerdem lassen wir heute melken, die Kälber werden 8-10 Monate von ihrer Mutter gesäugt.

Da die Kuh ja nur dieses eine Kalb im Jahr hat, ist natürlich das Kalbeverhalten mehr in den Vordergrund getreten. Leichtkalbigkeit, das heißt niedrige Geburtsgewichte der Kälber und breite Becken der Kühe sind wichtige Zuchtziele. Auch die Vererbung des Bullen spielt eine große Rolle. So setzen wir bei den Färsen, die mit durchschnittlich 15 Monaten belegt werden, gerne australische oder canadische Bullen ein, die gute Zuchtwerte für Leichtkalbigkeit oder auch verkürzte Tragezeiten bis zu 8 Tagen vererben. Die Geburtsgewichte liegen dann bei 30 bis 35 kg.

Als wir in den Jahren 2006 bis 2008 auf Mutterkuhhaltung umgestellt haben, sind wir mit 12 Deutsch-Angus Kühen aus Niedersachsen, Goldi MS (Gag Sohn) von Carl-Heinrich Meyer, Stemwede als Herdenbullen und 8 Embryonen aus Canada angefangen. Aus der Anpaarung des Angler Rotviehs mit einem Angusbullen zogen wir 30 Produktionskühe.

Im nächsten Jahr kamen vier weibliche und zwei männliche Aberdeen Anguskälber aus den eingepflanzten Embryonen zur Welt. Sie waren problemlos geboren und bestachen durch ihr zutrauliches Wesen und ihrer Vitalität.

Unsere Färsen wurden mit dem australischen Vererber Red Label besamt und kalbten 9 Monate später alleine, ohne große Anstrengung. Flutsch! Nach 10-15 Minuten stehen sie am Euter und trinken.

So soll Angus sein!

Unsere Zuchtbullen sind in ganz Deutschland und auch außerhalb gefragt.

Im Juni 2013 haben wir leider durch Blitzschlag 10 unserer besten hochtragenden roten Aberdeen Angus Kühe verloren. Von den AA Kühen blieb uns nur Blueberry, die sich auf einer anderen Weide befand. Um die Lücke in der Aberdeen Fraktion zu schließen haben wir 2013 jeweils 5 Absetzer in Dänemark und Tschechien und eine Kuh in Canada gekauft. Die Vielfalt wird durch die Produktion eigener und zugekaufter Embryonen ergänzt.

Damit haben wir eine sehr breite genetische Vielfalt, als Basis für die weitere Zucht von Christelhoi-Angus!